Der virtuelle Klang der Gambe

Visuell-virtuell besitzt Nitramica Arts schon länger Instrumente der seltenen Spezies „Viola da Gamba“, auch Bassgambe genannt. Jenes sphärische Saiteninstrument, dessen Klang zarter ist als der eines Cellos und das auch anders gebaut ist, wenngleich es ihm auch ähnlich sieht und oft mit ihm verwechselt wird. Nun haben wir auch eine akustische Version davon.

Eine visuell-virtuelle Gambe aus dem Niarts-Bestand, hier gespielt vom Hausdiener Eilas.
Eine visuell-virtuelle Gambe aus dem Niarts-Bestand, hier gespielt vom Hausdiener Eilas. Historische Bassgamben unterschieden sich in Konstruktion und Spielweise vom ähnlich großen Cello. So fehlte der typische „Dorn“, das Instrument wurde stattdessen zwischen die Beine geklemmt, der Bogen wurde ganz anders als beim Cello gehalten (siehe Bild), die sechs bis sieben Saiten waren nicht so stark gespannt und der Hals wies oft Bünde auf, wie heute z. B. Gitarren, weil das Instrument auch oft gezupft statt gestrichen wurde.

Dass einmal „echte“ Gamben auch hörbar im virtuellen Nitramica Arts Orchester spielen würden, hätten wir uns ja nie ausgemalt. Vor wenigen Monaten waren wir schon froh, dass wir wieder normale Streicher hatten. Über seltsame Umwege kamen wir aber doch darauf und nun gesellen sich einige Vertreter längst vergangener Epochen, erworben mit Era – Medieval Legends – in unserem virtuellen Instrumentenbestand.

Natürlich haben wir die gleich ausprobiert und dazu ein älteres Stück, „Ein kleiner Triumph“ aus unserer Sammlung „Eleven Pieces to the Hochrhein-Gymnasium“ aus dem Jahre 2004 neu zusammengestellt. Die passende Notenpartitur dazu kann man übrigens auch bei unserer neuen Niarts-Dependence auf MuseScore.com herunterladen. Die ausgespielte Variante in einem kleinen Ensemble bestehend aus einer kleinen und zwei Bassgamben, sowie Zither und Bass-Renaissanceblockflöte kann man hier anhören:

Jetzt fehlt uns eigentlich noch zum Glück eine echte Bassgambe. Aber die ist wohl aufs erste zu teuer und auch zu groß für die winzige Wohnung des wahren Lebens.

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Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau, arbeitet am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.