Gefahr durch Hexen nimmt zu!

Die Wachmannschaften der Stadt Münsterfelden haben nach Hinweisen auf eine mögliche Gefahr durch Hexen eine Person festgenommen. Zudem seien ein Wäscherinnenzentrum und eine Wohnung in der Innenstadt durchsucht worden, so die Behörden. Derzeit liefen in der Stadt „weitere operative Maßnahmen“.

Großeinsatz in Münsterfelden

Die Münsterfeldener Wachmänner haben im Zuge ihres Einsatzes gegen mögliche hexerische Gewalttäterinnen nach eigener Aussage eine Verdächtige vorläufig festgenommen. Sie wird zur Zeit durch Hexereiexperten fachmännisch überprüft. Zudem hätten Beamte im Zuge ihrer Großaktion „Hänsel und Gretel“ die Wohnung weiterer verdächtiger Frauen und ein Wäscherinnenzentrum in einem Hinterhof untersucht, wo die festgenommene Person nach Angaben von Augenzeugen häufiger ihre Unterwäsche gewaschen hatte. In der Stadt laufen derzeit „weitere operative Maßnahmen“.

"Operative Maßnahmen" gegen die Hexensekte (Quelle: Wickiana/Wikimedia, gemeinfrei)
„Operative Maßnahmen im öffentlichen Raum“ gegen die Hexensekte  sollen die Bevölkerung schützen. (Quelle: Wickiana/Wikimedia, gemeinfrei)

Am Vormittag hatte die Wachmannschaft auf Anordnung des Stadtrates von Münsterfelden einen Großeinsatz gestartet. Den ganzen Tag über war sie mit schwer bewaffneten Männern präsent, die mit langläufigen, mit Silberkugeln bestückten Flinten, Armbrüsten, Mistgabeln und Fackeln ausgerüstet waren. Als weitere Vorsorgemaßnahme wurden die städtischen Holzscheitvorräte massiv aufgestockt. Gestern Abend habe die Bundeshexenschutzbehörde auf Aktivitäten potentieller Hexen in Münsterfelden hingewiesen. Zur Abwehr dieser Gefahr gehörten unter anderem „Schutzmaßnahmen im öffentlichen Raum“, insbesondere an gefährdeten Orten wie Kindergärten, Biergärten und Lebkuchenbäckereien sowie wie ein Ausgangsverbot für alle von Hexen besonders gefährdeten Personen wie Kinder, Ehemänner mit Rückenproblemen oder Lebkuchenbäcker. Welche Befürchtungen die Behörden konkret hegen, ist derzeit nicht bekannt. Ein Sprecher der örtlichen Hexenjäger wollte der Presse gegenüber keine weiteren Einzelheiten nennen. Insiderkreisen zufolge soll es aber etwas mit Infektionskrankheiten wie der grassierenden Grippe- und Masernwelle zu tun haben.

Hexenexperte: „Es gibt sehr hexereiwillige Personen!“

Der städtische Hexenexperte Antonin Folterer sagte gegenüber Anastratin.de, Münsterfelden spiele in der Hexenszene schon seit Langem eine Rolle. Dort gebe es sehr hexereiwillige Personen, immer wieder würden die örtlichen Waschstellen dazu missbraucht, junge Frauen für die Szene zu rekrutieren. Eine Schlüsselfigur der Münsterfeldener Hexenszene habe noch vom Scheiterhaufen aus Menschen dazu bewegt, anderen mit Schadensmagie vielfältige Übel zuzufügen.

Erst vor einigen Tagen hatte eine Hexereiwarnung zur Absage einer Geburtstagsfeier in einem örtlichen Kindergarten geführt und ein weiterer Kinderhort musste wegen Masern geschlossen werden.

Juraprofessor: „Hexenangst wird missbraucht.“

Gegner der Hexenverfolgung wie der in Halle tätige Juraprofessor Christian Thomasius wenden ein, die in der Bevölkerung grassierende Hexenangst werde dazu missbraucht, weitere Willkür- und Überwachungsmaßnahmen durchzusetzen und Kritiker mundtot zu machen. Zudem kritisierte er die von den Behörden praktizierten Methoden, um Verdächtige zu überführen.

Die zuständige Inquisitionsbehörde wies dies schroff zurück: Die Verhörmethoden seien strikt reglementiert und erfüllten internationale Standards, um sicherzustellen, wirklich nur Schuldige zu überführen. Um der Bevölkerung Sicherheit zu geben, müsse man aber auch Einbußen beim persönlichen Datenschutz und beim Frauenrecht hinnehmen.

PEHEXDA: Frauen sollen sich rechtfertigen

Ein Wortführer des Aktionsbündnisses „Patriotische Europäer gegen die Verhexung des Abendlandes“ (PEGHEXDA) betonte, dass dies wieder ein Beweis dafür sei, dass von Frauen grundsätzlich immer eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgehe und dass man daher endlich gegen die zunehmende Verweiblichung der abendländischen Kultur und Gesellschaft einschreiten sollte. Jede Frau in Europa müsse sich doch angesichts der aktuellen Hexereiwelle die Frage gefallen lassen, wie sich ihr Frausein in Europa heute noch rechtfertigen lasse.

Politiker fast aller Fraktionen kritisierten die Vorwürfe von PEHEXDA als maßlos übertrieben, forderten aber bundesweit „angemessene Schutzmaßnahmen“ gegen Hexen wie beispielsweise die Einführung erweiterter Überwachungsmaßnahmen gegen potentielle Hexen, mehr finanzielle Mittel für die Aufstockung von Holzscheitvorräten in den Kommunen oder die verbindliche Einführung angemessener Sicherheitsrichtlinien für alle örtlichen Vollzugsbehörden.

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Nils Kawomba, ehemals Chefredakteur der NNZ (Neue Nitramische Zeitung), ist unser nitramischer Korrespondent in Ventadorn (Ninda).