Von den Helfern, die man nicht hat…

Ach, es wäre so schön, wenn man kleine Helfer hätte, die einen mal bei der Arbeit unterstützen, statt selbst immer neue zu schaffen. Doch es gibt sie nicht, nicht hier zumindest. Und so, wenn es Winter ist und dunkel, und wenn Grippewellen rollen, bleibt nichts anderes übrig, als der große, blutige Rotstift…

Selbst altgeübte Malermeister kommen manchmal an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Dann werden die Farben rar, die Pinsel stumpf, außer der große Rotstift. Und der ist geduldig, ihm machen weder Schnupfen noch endlose Lamentationen ungeduldiger, wartender, jedoch meist zahlungsunwilliger Kunden etwas aus. Da wird er erst so richtig spitzig und streicht alles mögliche, von A wie Andorra-Film, über diverse klandestinen Stütz- und Hilfsaktionen bis hin zu den zweifelhaften Zaubertricks, mit denen über Jahre manches noch immer am Leben gehalten wurde, was längst totes Holz war und daher nichts als Untote gebiert.

Doch kann man sich fragen ob die ganze rote Malerei denn Sinn macht, wenn wenige noch Augen für das haben, was sie als selbstverständlich erachten. Andererseits, hätten sie es, sie würden wohl verschreckt aufschreien und sofort dem nächstbesten Anderen zuwenden, der ihnen Heilung verspricht – und sei es Rumpelstilzchen, oder Mephistoteles selbst.

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Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau, arbeitet am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.