Remastering The Past

Ich trauere meiner schönen alten Terratec Maestro Audiokarte heute noch nach – wenn ich meine Midi-Kompositionen damit anhörte, welch ein Unterschied zu heute! Nicht nur, weil die Wavetable-Karten auf Heim-PCs langsam überall von billigeren, aber selten qualitativeren Softwaresynthesizern verdrängt werden, sondern auch weil meine Kompositionen einfach darauf abgestimmt waren. Manch frühes Computerwerk ist zwischenzeitlich unhörbar geworden. Lediglich von „An Trecitina“ besteht noch eine Analogaufnahme auf Audiokassette – doch auch die welkt langsam dahin.

Zeit also, ein wenig die Vergangenheit zurückzumeistern. Auch in der professionell-kommerziellen Musikbranche lautet das Zauberwort ja vielfach „Remastered“. Man muss zugeben, oft hört sich das dann doch noch erstaunlich besser an als „Covered by Clones“. Das der Hintergedanke dabei aber auch nur wieder das Scheffeln von Profit ist, wollen wir dabei mal außen vor lassen. Soviel schlechter sind die alten Vinylplatten nun auch nicht – doch wer hat heute schon noch einen qualitativen Plattenspieler.

Sei’s drum. Es wird nun auch Zeit für ein bisschen „Niarts Remastered“ – zumal derzeit ja sonst eher Ideenebbe herrscht und das jüngste Werk „Delic Variations“ trotz professioneller Hilfe einfach nicht voran kommt. Die ersten Versuche habe ich mal mit „An Trecitina“ unternommen, als Synthesizer kommt die abgespeckte Version von Vita zum Einsatz, wie sie bei den Deluxe-Ausgaben der Magix-Programme mitgeliefert wird:

Streichquartett Nr. 1 – „An Trecitina“

1. Satz: Ewigkeit und Wandel der Zeiten – http://www.niarts.de/musik/martin/antrecitina1.mp3
2. Satz: Wer wagt, gewinnt? – http://www.niarts.de/musik/martin/antrecitina2.mp3
4. Satz: Glücksritter – http://www.niarts.de/musik/martin/antrecitina4.mp3

Schmerzlich: Die Streicher klingen doch noch etwas trocken, die Feinabstimmung (besonders bei der Dynamik) lässt noch etwas zu wünschen übrig. Der dritte Satz fehlt auch noch und wird beizeiten noch nachgeliefert. Aber immerhin klingt es so doch wieder etwas besser auf den meisten modernen PCs.

Aber wo wir doch gerade dabei sind. So hätte sich übrigens das Intro von unserem Film „Der Waldtroll“ angehört, wäre er zustande gekommen:

Ouvertüre zu „Der Waldtroll“Der Waldtroll-Soundtrack

Zwischen 1996 und 2009 gibt es schon einen kleinen Unterschied, oder? Aber mit dem Computer geht ja heute inzwischen auch mehr. 😉

Über Martin Dühning 1437 Artikel
Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau, arbeitet am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.