Das erweiterte Wochenende vom 28. Mai bis 1. Juni 2025 wird mir in Erinnerung bleiben als das mit nächtlichem Höllenlärm. Bis weit jenseits der Geisterstunde erschütterten untote Bässe die Nacht.
Eigentlich, so konnte man lesen, sollte das Festival ein Jubiläum des örtlichen Musikvereines darstellen. Doch Musik kann man das nicht mehr nennen, was da vier Tage lang, tagsüber und vor allem nachts, durch Oberlauchringen schallte. Da wummerte und bummerte es fast pausenlos durch den ganzen Ort, besonders nächtlich. Und selbst es „Lärmbelästigung“ zu nennen wäre noch töricht untertrieben. Stattdessen ging es wohl hauptsächlich darum, über extremen Lärm, besonders in den Nachtstunden, Macht zu demonstrieren – man präsentierte, wer man ist, indem man alles andere gnadenlos überschallte, und niemand konnte sich dem entziehen, ob er wollte oder nicht. Dazu war es wohl auch nötig, unabhängig vom Musikstil alle Bassfrequenzen sinnlos zu verstärken – teils bis drei Uhr nachts konnte ich in meinem Haus in Oberlauchringen die variierenden, meist aber sehr penetranten rhythmischen Erschütterungen spüren. Das hatte was von Psychoterror! Abgesehen davon ist doch bemerkenswert, dass sich die Deutsche Bahn für den vergleichsweise geräuscharmen Begleitlärm im Zuge ihrer Gleisarbeiten bei den Anwohnern entschuldigen muss, während die viertägige Dauerbeschallung offensichtlich einfach so durchgeht.
Es wundert mich sehr, dass so etwas noch legal sein kann, denn es raubte mir drei Tage lang den Schlaf, und wenn auch nicht den anderen Menschen in Lauchringen, die wahrscheinlich entweder längst einen Hörschaden haben ob solch andauernden Treibens, oder die innerlich total abgestumpft sind, so dürfte der Krach die örtliche Fauna in Mitleidenschaft gezogen haben, denn Wälder und Auen über einen so langen Zeitraum dauerhaft zu beschallen, kann der Natur und besonders den Tieren nicht gut tun. Man gibt sich ja sonst oft so bemüht umwelt- und familienfreundlich in Lauchringen, aber jenseits von Pauken und Trompeten ist davon nicht viel zu spüren.
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