Neu-Nitramien im Jahr 445 a. C.

Neu-Nitramien im Jahr 445 des zweiten Zeitalters besteht fort. Dennoch befindet sich die Neu-Nitramische Konföderation im Strudel der Veränderung. Während das Land innenpolitisch, kulturell und wirtschaftlich stabil und bislang vor weiteren Seuchen verschont blieb, ändern sich massiv das Umfeld.

Im Kibur-Gate-Sektor gärt es schon länger. Immer wieder sah sich der amtierende nitramische Senator Camille Ezren Intrigen und Klüngel seitens der Admiralität ausgesetzt. Dies führte schließlich dazu, dass er 444 offiziell sein Lordmarshall-Statut niederlegte – mit Wirkung zum 27. Juli des Jahres 447, doch waren die Auswirkungen bereits nach der öffentlichen Ankündigung zu spüren. Gleichzeitig gelang es den nitramischen Diplomaten nicht, den Niedergang der Demokratie im Kibur’Gate-Sektor aufzuhalten. Weiterhin werden die demokratischen Instanzen umgangen und sukzessive gleichgeschaltet. Die Zeichen stehen dort auf Errichtung einer Diktatur im Rahmen einer Fremdherrschaft.

Der neu-nitramische Weltraum - die großpolitische Wetterlage im Jahr 445 nach Staatsgründung ist leider bei weitem nicht so romantisch funkelnd wie der Ausblick ins All.
Der Weltraum – die großpolitische Wetterlage im Jahr 445 nach Staatsgründung ist leider bei weitem nicht so romantisch funkelnd wie der Ausblick ins All.

Aber nicht nur im entfernten Kibur’Gate-Sektor und in der Nitramischen Epikratie, auch in den Kernlanden häufen sich Umbrüche: Kaum hatte Valens Paladorian als 22. Vizekönig den Thron der Vereinigten Provinzen von Südninda bestiegen, brach das benachbarte Groß-Jestrische Reich zusammen und die Polis von Eildryn fiel an einem 27., wie vom Orakel der Rekonvaleszenz 14 Jahre zuvor prophezeit. Hoffen wir mal, dass sich nicht auch der zweite Teil der Prophezeiung erfüllt, der noch in diesem Zyklus den Untergang eines weiteren Großreiches vorhersagte. Schon jetzt sind die politischen und wirtschaftlichen Folgen für den Fortbestand der beiden verbleibenden nitramischen Kolonien auf Monte-Regina VIII nicht absehbar, was ärgerlich ist, konnte Paladorian doch gerade erst die landschaftsplanerischen Großprojekte seines Vorgängers abschließen und auch in der Verwaltungsmetropole Ventadorn hatte man doch eigentlich schon so allerhand Probleme.

Derweil bemüht sich die Föderationsregierung unter Generalsekretär Jantor Dolordurantas nämlich weiter verzweifelt darum, die staatlichen Devisenreserven aufzustocken – leider nur mit sehr bescheidenem Erfolg. Denn auch im Jahr 445 a. C. wird die Neu-Nitramische Konföderation eine deutlich negative Außenhandelsbilanz aufweisen. Allerdings ist das nicht erstaunlich – gehen der Konföderation doch langsam die Handelspartner und Verbündeten aus, ganz anders als die Aufgaben und Probleme, die dringend gelöst werden müssen.

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Nils Kawomba, ehemals Chefredakteur der NNZ (Neue Nitramische Zeitung), ist unser nitramischer Korrespondent in Ventadorn (Ninda).