Billig-Flieger

Strapaziös war die Anreise und der Flughafen. Das Fliegen selber – ich bin zuvor noch nie bewusst geflogen, der einzige Flug, den ich bislang mitmachte, fand im Bauch meiner Mama statt, das Fliegen finde ich ja nun gar nicht mal so schlimm.

Fliegen, so wie ich es erlebt habe ist – die Turbulenzen miteinberechnet – weit weniger abenteuerlich als die üblichen Kurvenfahrten mit wilden SBB-Fahrern im Südschwarzwald und bei weitem nicht mit einer der von mir gefürchteten Migräneattacken zu vergleichen. Gut, beim Start wurde man etwas beschleunigt und bei der Landung am Schluss ging es spürbar nach unten. Zwischendrin geriet die Boing 737-800 in Turbulenzen, aber auf den Nordseefähren wurde mir damals übel, hier nicht, und dass trotz fehlendem Schlaf. Dass keine Höhenangst aufkam mag auch daran liegen, dass diese Flugzeuge einfach viel zu hoch fliegen. Wolken sehen von oben eher ulkig als gefährlich aus und soviel Sonne wie allein auf dem Flug, gepaart mit den schneeweißen Fantasielandschaften, in denen manchmal Riesen in die Schlacht zogen, manchmal Wolkenkätzchen sprangen und auch ein kleiner weißer Elefant, soviel Sonne hatte ich im Klettgau die vier Wochen zusammen nicht gesehen. Das war schön.

Allein an Schlaf war nicht zu denken und ich hoffe, es liegt am Billigflug: Es war ätzend laut und die Sitze waren furchtbar unbequem. Die ständigen Verkaufsangebote der Crew hatten etwas von Kaffeefahrten und gingen mir auf die Nerven. So war an Schlaf nicht zu denken und ich kam ziemlich übermüdet, nun mehr als 24 Stunden wach, am Urlaubszielort an.

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Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau, arbeitet am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.