Wir nehmen die alte Tradition wieder auf, die Zukunft aus den Formen und Farben des Feuerwerks zu deuten. Obschon wir auch die Möglichkeit gehabt hätten, sie aus den Tönen und Geräuschen zu deuten, aber schwupsendes Geheul, das wollen wir ja nicht.
Regen und Nebel verkürzten immerhin die, neuerdings ob ihrer Lärmpracht beworbene Privatballistik, sodass die Tiere in Stadt und Land nicht gar so lang leiden müssen. Es besteht auch die Hoffnung, dass sich der diabolische Schwefelgeruch durch die Regenfront schneller verflüchtigt als sonst, wenn man morgens doch sonst als Gottesdienstbesucher am Hochfest der Gottesmutter mit Höllenschwaden empfangen wird, die durch die verlassenen Schlachtfelder in Städten und Dörfern ziehen.
Aber zurück zum Neujahrsorakel: Geht es nach Farben und Formen, so wird 2016 ein blumiges Jahr, ein blütenreiches – da ist ja wieder vielleicht etwas für die Makrofotografie drin, nachdem uns die Sommerdürre von 2015 die gesamte Sommerflor verdarb.
Oder, symbolisch gedeutet, das Jahr 2016 wird fruchtbringender, was man sich nach den klammen Vorjahren ja nur wünschen kann. Blumen deuten auch auf Frieden hin, und das kann die Welt gut brauchen, seien es die Rosen der Gottesmutter, die Lilien auf dem Felde oder die Lieblingsblumen des Propheten. Von mir aus könnte 2016 jeder Tag ein Welttag des Friedens sein.