Weihnachtsglitzer mit Buntstiften

Es weihnachtet sehr: Metallic-Effekt-Sets bei Buntstiften & Co
Es weihnachtet sehr: Metallic-Effekt-Sets bei Buntstiften & Co

Jede Jahreszeit hat ihre Farben und ihr jeweiliges Farbgefühl. In der dunklen Jahreszeit ist Glitzer angesagt und auch dafür gibt es Malfarben.

Während im Frühjahr, Sommer und Herbst prächtige Farben angesagt sind, gibt man sich im dunklen Viertel zwischen November und Februar auch mit dunkleren Farbtönen zufrieden. In der Adventszeit beginnt man, seine Wohnung festlich zu schmücken und – mal mehr oder weniger protzig – auch mit Glitzer auszustatten. Zur „Festival Season“ gehört auch festliche Papeterie und wenn man sie selber bastelt, sind dann auch hier Metallic-Farbtöne von Nutzen.

Um es vorweg zu sagen: kräftiger metallischer Glitzer ist nicht so besonders die Stärke von Buntstiften, was wahrscheinlich an den Pigmenten selbst liegt. Dennoch besitze ich auch Sätze mit Buntstiften in Metallic-Farben. Gegensätzlicher könnten sie nicht sein: Das 48teilige Set von Castle Arts prunkt mit dem Umfang der Farbenskala, das überaus hochwertige Set von Caran d’Ache mit Sättigung und Dichte.

Castle Arts: 48 Premium Soft Touch Metallic Pencils

Das Metallic-Set der Softtouch Wachsmalbuntstifte von Castle Arts ist sehr umfangreich. Auf weißem Papier schillern die Farben aber kaum.
Das Metallic-Set der Softtouch Wachsmalbuntstifte von Castle Arts ist sehr umfangreich. Auf weißem Papier schillern die Farben aber kaum.

Das recht umfangreiche Metallic-Set von Castle Arts gehört zu den Serien der wachsbasierten Buntstifte. Zusammen mit dem 120teiligen Grundset, dem Pastell-Set und der Harmonious-Collection decken diese Stifte eigentlich ein riesiges Farbspektrum ab. Auch das Metallic-Set ist ein ganzer Regenbogen. Auch weißem Papier wirken die Metallic-Farben aber nicht wirklich glitzern, eher wie schimmernde Versionen des normalen Farbspektrums, insgesamt oft eher matt. Eine deutlich bessere Wirkung erzielt man auf dunklem Tonpapier, allerdings schimmern die Stifte unterschiedlich stark. Kräftig sind vor allem die hellen Silbertöne, die Goldtöne sind eher stumpf. Für eine Postkarte mag es aber reichen, für größere Flächen würde ich diese Buntstifte nicht empfehlen. Preislich liegt das 48er-Set von Castle Arts bei etwa 20 EUR, dafür kann man nicht meckern.

Caran d’Ache: Mixed Media Metallic Set

Caran d'Ache bietet für die Weihnachtszeit eine "Special Edition" mit Metallic-Aquarellstiften und Wachsmalstiften an.
Caran d’Ache bietet für die Weihnachtszeit eine „Special Edition“ mit Metallic-Aquarellstiften und Wachsmalstiften an.

Das Mixed Media Metallic Set von Caran d’Ache spielt preislich in einer ganz anderen Liga. Hier sind wir dann bei mindestens 50 EUR für 10 Metallic-Buntstifte und 10 Neocolor I Pastelstifte. Doch auch die Strahlkraft und Pigmentdichte dieser Stifte ist sichtbar höher. Ohne viel Druck liefern auch die Buntstifte leuchtende Farben – und die Buntstiftversion ist sogar wasservermalbar. (Dann verdünnen sich allerdings die Metallic-Partikel so, dass man kein flächendeckendes Schimmern mehr hat.) Für größere Flächen wie Plakate empfehlen sich eher die 10 Metallic-Wachsmalstifte, die bedeutend kräftiger Wirken und tatsächlich auch vom Weitem als Metallic-Farben zu erkennen sind. Dafür sind sie aber nicht wasservermalbar. Qualitativ sind die Malmedien von Caran d’Ache den billigen von Castle Arts sehr deutlich überlegen. Allerdings in diesem Falle nicht deutlich genug für den doch gewohnt hohen Preis.

Auf dunklem Papier wirken die Metallic-Buntstifte sowohl von Castle Arts als auch von Caran d'Ache. Deutlich stärker sind aber die Caran d'Ache Wachsmalstifte - doch gibt es noch bessere Alternativen für Metallic-Effekte.
Auf dunklem Papier wirken die Metallic-Buntstifte sowohl von Castle Arts als auch von Caran d’Ache. Deutlich stärker sind aber die Caran d’Ache Wachsmalstifte – doch gibt es noch bessere Alternativen für Metallic-Effekte.

Praktische Alternativen

Wenn man wirklich sehr viel Glitzer will oder ein echtes Edelmetall-Feeling, sind die oben genannten Buntstifte und selbst die Wachsmaler nicht die beste Wahl. Sie runden eher vorhandene Buntstiftsortimente ab. Als sehr effektive Alternative für weihnachtliche Glanzeffekte würde ich für Postkarten die Uni-Ball Mitsubishi Metallic Tintenroller empfehlen, die wirklich schillernd färben – sowohl im Detail als auch auf Flächen und die auch sehr gut im Handling sind, besonders auch für Mischtechniken.

Für Plakate wie die Neuauflage des Werbeplakats der schulischen Fairtrade-Gruppe 2024 kommen bei mir meist Gouache-Farben von Winsor & Newton zum Einsatz, auch für die Gold-Effekte bei den Sternen (Grafik: Martin Dühning).
Für Plakate wie die Neuauflage des Werbeplakats der schulischen Fairtrade-Gruppe 2024 kommen bei mir meist Gouache-Farben von Winsor & Newton zum Einsatz, auch für die Gold-Effekte bei den Sternen (Grafik: Martin Dühning).

Für plakative Goldeffekte ziehe ich persönlich Metallic-Gouache-Farben mit Pinsel statt Stift vor oder die wirklich extrem schillernden Perlglanz-Wasserfarben von Finetec. Letztere sind verhältnismäßig teuer, doch kenne ich nichts, was noch mehr schillert – außer vielleicht Plattgold-Imitate – und Finetec deckt auch den kompletten Regenbogen ab. Was noch über alle vorgenannten Farben hinausgeht, sind die irisierenden Effekte der Finetec-Farben: Je nach Blickwinkel schillern diese Farben in einem unterschiedlichen Spektrum, also mehrfarbig.

Die Pearlescent Colours von Finetec schimmern nicht nur im Farbkasten irisierend, sondern auch auf dem Papier.
Die Pearlescent Colours von Finetec schimmern nicht nur im Farbkasten irisierend, sondern auch auf dem Papier.

Generell würde ich auch empfehlen, die weihnachtlichen Farben antizyklisch vorzubestellen oder Rabatt-Aktionen zu nutzen. Dann sind sie nämlich deutlich günstiger als zur Weihnachtszeit (was für fast alle Konsumgüter gilt).

Über Martin Dühning 1520 Artikel
Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.

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