Funkelnde Sternlein mit viel Musik

Sommerzeit ist, Kulturfestzeit und so fand am Samstag, den 6. Juli 2013 in Schwenningen die 8. Lange Schwenninger Kulturnacht statt. Dort spielte fast zuletzt „Spark – die klassische Band“, was wir besuchten.

Das erste, was wir am Abend merkten, als wir am Schwenninger Bahnhof eintrafen, war, dass es in Schwenningen viele junge Menschen gibt. Sehr viele. Sehr viele mehr als am Hochrhein. Ja, die ganze Stadt schien nur aus jungen, fröhlichen, teils sommerlich braun gebrannten Menschen zu bestehen, die dort in 30 auf die Stadt verteilten Veranstaltungsorten diverse musikalische, theatralische oder tänzerische Festivitäten betrachteten oder mitfeierten. Im Nachhinein bereue ich es, dass ich meine Kamera nicht mitgenommen habe, aber ich wollte bewusst mal ausspannen und der Fotoapparat zwingt mich immer in eine Art „Arbeitshaltung“. Trotzdem habe ich dann allerdings einige Fotos dort gemacht mit fremden Handys, die mir einige der vielen jungen Leute in die Hände gaben für Erinnerungsschnappschüsse. (Diese Bilder besitze ich allerdings nicht, weshalb es hier keine gibt.)

Die Veranstaltung war sehr gut besucht und auch die Stimmung entsprach der eines modernen Volksfestes. Nachdem wir ein wenig durch die Gassen geschlendert waren, machten wir Halt in der Nähe des Muslenplatzes, wo wohl eine der größten Bühnen stand, betrachteten das fröhliche Treiben um uns herum und verfolgten dort Black & Gold!, die TapDevils, Anjuschas Belly Dance Troupe und Diva, die von allen diesen Gruppen wohl am längsten spielte und von der Uhrzeit wohl die beste Zeit zugeteilt bekommen hatten. Das eigentlich Highlight für mich waren aber „Spark – die klassische Band“, die seit 2011 bekannt sind als eine moderne „Klassik-Band“. In Schwenningen spielten sie Auszüge aus ihrem neuen Album „Folk Tunes“, wo sie mit klassischen Hausinstrumenten wie Klavier, Bratsche, Cello und Blockflöten bekannte Melodien aus der europäischen Volksmusik frei neu improvisierten. Mit technisch bedingt leichter Verspätung startete die Gruppe um 23.35 Uhr mit ihrer Interpretation von  „An Eye for optical Theory“ aus Greenways Film „Der Kontrakt des Zeichners“. Die Band spielte augenscheinlich live und zeigte dermaßen Temperament und Können, dass es für ein normales Volksfest fast zu üppig und verschwendet wirkte. Das Publikum jedenfalls war mit Klangfülle und Komplexität leicht überfordert. Sehr gut allerdings fügte sich die Band zum großen Feuerwerk um Mitternacht, denn die edlen Instrumente passten wie der Name der Gruppe – „Spark“ – prima zu den sprühenden Funken und Sternchen des prächtigen 10minütigen Feuerwerkes. Es war fast wie Silvester, nur im Sommer und unter sternklarem Himmel.

Mit schöner Musik im Herzen und vielen schönen Bildern im Sinn machten wir uns dann um halb Eins wieder auf den Heimweg durch die immer noch stark bevölkerten Gassen mit den vielen glücklichen jungen Menschen. Schwenningen, bislang ein weißer Fleck auf der Karte, ist ein sehr schöner Ort, sicher auch ohne Fest und am Tage, und wir beschlossen, dort in jedem Fall mal wieder vorbeizuschauen.

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Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau, arbeitet am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.