Chopins Wasserfall, resampelt

Wasserfall (Foto: Avery Nielsen via Pexels)
Wasserfall (Foto: Avery Nielsen via Pexels)

Frédéric Chopin ist ein Komponist, der mir sehr sympathisch erscheint, ich bewundere seine Leichtigkeit, der doch Tiefe innewohnt. Seine Wasserfall-Etüde habe ich nun neu gesampelt.

Chopin war nicht nur ein Genie, sondern zeitlebens von Krankheit gezeichnet, was ihn mir sehr sympathisch macht. Denn trotz seiner körperlichen Schwäche rang er sich dazu durch, Großartiges zu erreichen. Er verlieh dem Klavierspiel eine bis dahin ungekannte Organität, eine Natürlichkeit, die sich von mechanischen Klängen entfernte. Mir ist bewusst, dass diese wohl fehlt, wenn man Chopin synthetisiert und auf eine Instrument mit wenig Dynamik rückversetzt. Doch ich war neugierig, wie sich seine berühmte Etüde Op. 10 Nr. 1 „Wasserfall“ anhört, wenn man sie auf Orgel oder Cembalo spielt.

Nun könnte ich einen Musiker am Hochrhein-Gymnasium fragen, ob er mir das Stück auf der Orgel vorspielen könnte, habe da aber doch Bedenken, ob man diese sehr rechtshandlastige Etüde jemandem einfach so anmuten kann. Als Alternative bleibt mein Synthesizer, der dieses Jahr ohnehin viel zu wenig zum Einsatz kam.

Da ich derzeit keine virtuelle Orgel besitze, habe ich die Etüde auf ein virtuelles Barockcembalo, das von Stezov Sampling, transferiert. Die fehlenden Höhen habe ich mit dem 7th Harps Register der Hybrid Keys von Native Instruments ergänzt und außerdem Fables für den Hintergrund. Die Midi-Daten stammen von Bernd Krueger und sind unter CC-BY-SA Germany License lizensiert.

Auf einem echten Konzertflügel klingt Chopins Etüde natürlich wesentlich lebendiger. Einem nicht so klassisch-affinen Publikum dürfte die Etüde aus der Netflix-Serie „Piano Forest“ bekannt sein.

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Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau, arbeitet am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.