Delphi: Auf nach Athen!

Auf nach Athen! (Foto: Leandro Paes Leme via Pexels)
Auf nach Athen! (Foto: Leandro Paes Leme via Pexels)

Es hat ein wenig länger gedauert, aber nun ist mit Version 12.1 („Athens“) die aktuelle Version von Embarcadero Delphi auch als Community Edition erschienen. Wir haben sie ausprobiert!

Wenn man schon lange für Windows programmiert, erinnert man sich mit etwas Wehmut an die Zeiten von Borland zurück, die großen Zeiten von Borland Pascal und Borland Delphi. Seinerzeit war Pascal die Schulungsprogrammiersprache schlechthin, heute haben das andere Sprachen übernommen, beispielsweise Python oder Java.

Aber auch im Jahr 2024 ist Delphi und Object-Pascal noch nicht vergessen, was man daran erkennen kann, das Pascal und Delphi im Tiobe-Index vom August 2024 immerhin auf einen honorablen Platz 12 kommt, noch vor PHP (14), Rust(15) und Swift (16), Assembler (17) und Kotlin (18). Das mag auch damit zusammenhängen, dass am 31. Juli 2024 endlich die neuen Community-Edions von Delphi und C++-Builder erschienen sind. Bei den Community Editions handelt es sich um kostenlose Versionen der beiden Entwicklungsumgebungen, die sich besonders für nichtkommerzielle Anwendungen eignen.

Wir haben uns die Delphi-Version heruntergeladen und getestet.

Im Vergleich zur Version Alexandria oder Sydney gibt es in Version 12.1 „Athens“ einige Neuerungen: Viele betreffen den C++-Compiler, der nun aktuelle Standards unterstützt, aber auch die plattformübergreifende Bibliothek FireMonkey wurde deutlich aktualisiert und unterstützt jetzt auf allen Plattformen die Grafikbibliothek Skia. Dies ist besonders für Multimediaanwendungen interessant. Daneben werden die Systembibliotheken von Windows 11, MacOS, Android und iOS jetzt besser unterstützt und die Gui-Bibliotheken wurden für hochauflösende Monitore (4K) optimiert.

TinDat for Quizzy 1.2 in der Entwicklungsumgebung Embarcadero Delphi 12.1 "Athens" (Screenshot)
TinDat for Quizzy 1.2 in der Entwicklungsumgebung Embarcadero Delphi 12.1 „Athens“ (Screenshot)

Da wir schon lange kein aktuelles Softwareprojekt für Windows in Angriff genommen haben, mussten wir uns erst wieder eingewöhnen. Daher nahmen wir kurzerhand unseren klassischen Quizzy-Editor „TinDat“ und portierten ihn auf Windows 64-Bit. (Die letzte offizielle TinDat-Version davor erschien 2005 und war noch ein 32-Bit-Programm).

Überraschenderweise gelang die Portierung auf die neueste Delphi-Version und 64-Bit relativ problemlos.

TinDat für Quizzy 1.2 mit dem Delphi-Style "Aqua Light Slate" (Screenshot)
TinDat für Quizzy 1.2 mit dem Delphi-Style „Aqua Light Slate“ (Screenshot)

Freilich ist die GUI-Gestaltung nicht mehr ganz up to date. Im Vergleich zu Visual Studio Code wirkt der Code-Editor von Delphi auch etwas zäher. (Er legt auf unserer älteren Workstation manchmal „Denkpausen“ ein, einmal stürzte Delphi auch ab.) Ansonsten hat uns die aktuelle Version sehr gefallen, es wäre durchaus interessant damit eine Multiplattformanwendung zu entwickeln.

Dazu müssten wir aber noch etwas mehr in die Tiefe gehen.

Über Martin Dühning 1519 Artikel
Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.