Es war Oktober 2013, als ich mir, nach langem Zögern, das erste Smartphone zulegte. Damit gehöre ich sicher nicht mehr zu den Pionieren und meine Haltung zu Smartphones ist seither ambiguin geblieben.
Ja, ich nutze mein Smartphone täglich, teilweise weil ich muss, denn der schulische Stundenplaner und das digitale Klassenbuch erzwingen es faktisch, auch ist man bei der aktuell sehr unzuverlässigen Hochrhein-Bahn gut beraten, sich als Pendler per Smartphone darüber zu beraten, ob die geplante Verbindung nicht doch wieder ausfällt. Das werte ich dann als berufliche Erfordernisse.
Privat dagegen nutze ich mein Smartphone hauptsächlich nur als Fotoapparat und um die damit gemachten Fotos dann auf meiner Instagram-Fotoseite zu veröffentlichen. So gut wie nie nutze ich dagegen Messenger, zumindest nicht groß zum Chatten. Es gibt vielleicht nur drei Menschen, mit denen ich regelmäßig chatte. Auch Spiele oder andere Apps nutze ich so gut wie nie. Das liegt vielleicht auch daran, dass es keine Freude mehr ist, ständig auf winzige Bildschirme zu starren, wenn man die Vierzig überschritten hat.
Da es, abgesehen von beruflichen Zwängen, mir beim Smartphone hauptsächlich ums Fotografieren geht (ich fotografiere Blumen, Landschaften, Legomodelle, Plüschfiguren und meine Aquarellbilder und Zeichnungen, aber keine Menschen), waren alle meine bisherigen Smartphones eigentlich auch gute Foto-Handys. Es begann damals, 2013, mit dem Samsung S3 Mini, dann folgte ein S5 Mini, dessen Nachfolger waren ein Huawei P9 und dann P10 – alle diese Kameras hatten für ihre Zeit auch geniale Kameras, später folgte dann ein S21 und mein jetziges Smartphone, ein S24+. Letzteres macht inzwischen in den meisten alltäglichen Anwendungen, übrigens auch bei Nachtfotografie, sehr brauchbare Fotos, sodass, von Blumen-Makro-Aufnahmen und Sternenfotografie, meine Spiegelreflexkamera, eine Nikon D500 und meine Systemkamera, eine Nikon Z fc nur noch zu sehr ausgewählten Ereignissen zum Einsatz kommt, beispielsweise, wenn es um offizielle Veranstaltungsfotos geht, wie zuletzt beim Islamworkshop mit der Islamwissenschaftlerin Aysun Yaşar am Donnerstag, den 5. Juni 2025 am Hochrhein Gymnasium. Für alles andere reicht inzwischen auch das Kamerasystem des Samsung S24+.
Allerdings denke ich, dass das Smartphone-Zeitalter, was mich antrifft, seinen Höhepunkt dennoch überschritten hat. Durch die weltpolitische Entwicklung und den zunehmenden KI-Zwang werden Smartphones und Social Media zunehmend fragwürdiger. Immer mehr zeichnet sich ab, dass sie zu Werkzeugen von Agitation und Manipulation oder zur Überwachung eingesetzt werden, statt den Menschen zu dienen, für die sie doch angeblich gebaut sind. Langsam begreift auch die Gesellschaft und die Politik, dass die allgegenwärtigen Smartphones nicht nur positive Konsequenzen haben und ihre Benutzung in einigen Bereichen restriktiver gehandhabt werden sollte. Dazu zählen auch Schulen, wo ja bekanntlich all das besser laufen soll, was sonst in unserer Gesellschaft schief läuft. Tatsächlich wäre es aber nicht schlecht, die Idee von Medienführerscheinen endlich umzusetzen, weil Smartphones ähnlich wie PKWs und Krafträder sehr gefährlich für Nutzer und Umfeld sein können, wenn sie allzu unkritisch oder gar wie eine Waffe eingesetzt werden. Das ist meines Erachtens auch nicht allein eine Frage des Alters, weil auch erwachsene Benutzer teils kritiklos und ohne Rücksicht auf Konsequenzen mit diesen Medien umgehen.
Was mich als Lehrkraft freut ist, dass ich immer mehr Schülerinnen und Schülern begegne, die bewusst und in eigener Entscheidung auf Smartphones und Social Media verzichten oder ihren Konsum selbst einschränken. Das würde ich mir manchmal auch von Eltern, Lehrkräften und anderen Erwachsenen wünschen, die hier oft kein besonders gutes Vorbild abgeben.
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