Digitale Jazz-Versuche

Über die Ferien haben wir noch etwas am virtuellen Niarts Symphonie Orchester gefeilt. Es verfügt nun auch über Jazz-Percussion, einen echt klingenden Upright Bass und ein Vibraphone. Um einige Projekte abzuschließen, fehlen uns nun noch Pauken, Zimbeln und Glocken, die wir zwar auch bei Yellowtools erworben haben, doch der Download klappte da nicht und einen schnellen Support scheint es dort offenbar nicht zu geben.

Nun ja, bis die Sache geklärt ist, reicht die orchestrale Ausstattung immerhin für Jazz-Arrangements. Virtuelle Bläser hatten wir ja immerhin und gezupfter Bass wie auch Schlagzeug und Vibraphone verpassen noch das gewisse Etwas. So haben wir also gleich mal ein paar klassische Stücke neu eingespielt, beispielsweise John Coltranes „Blue Train“, „Giant Steps“, „Central Park West“, Herbie Hancocks „Maiden Voyage“, Burton Lanes „One clear day“ und vom freien Jazz-Komponisten Mel Webb „A night in Tunesia“. Freilich unterliegen alle diese schönen Melodien noch für einige Zeit dem Urheberrecht, sodass wir ihre Freigabe wohl nicht mehr erleben werden und die Dateien dann auch nicht hier hörbar gemacht werden dürfen. Bis wir aber eigene Kompositionen haben, dürfte es noch eine Weile dauern, denn Jazz-Harmonien sind nicht wirklich einfach zu setzen, vom Esprit echter freier Improvisation ganz zu schweigen.

Immerhin stießen wir dadurch auf den hierzulande nicht ganz so bekannten Komponisten und Pianisten Nikolai Kapustin, der nach eigener Aussage mangels Improvisation kein echter Jazzer ist, aber doch kapriziös in diese Richtung intoniert, gemischt mit klassischen Stilen, so wie wir es lieben. Umsetzt hat das Niarts Symphonieorchester bislang nur das „Intermezzo“ aus den „Eight Concert Etudes“, Op. 40, das digital sogar fast besser klingt als die Originalaufnahmen aus dem Jahre 1984. Schön wäre noch die „Toccatina“, falls wir die Noten dazu noch irgendwie auftreiben können.

Veröffentlichen können wir das dann freilich auch nicht, aber immerhin in wenigen Jahren einiges zu Belá Bartók, dessen Urheberrechte bald auslaufen.

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Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau, arbeitet am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.